Morgens Musik, mittags Musik, abends Musik und manchmal auch nachts. So bin ich mit Spaß in einer musikalischen Familie aufgewachsen.
Mit sechs Jahren war es endlich soweit! Ich bekam von meinen Eltern meine erste eigene Gitarre geschenkt! Sie gehörte mir ganz allein! Und mein großer Bruder brachte mir das erste Lied bei: “Ihr Blätter wollt ihr tanzen?” So etwas vergisst man nicht mehr. Stolz trug ich meine Gitarre spazieren und spielte allen meine Musik vor.
Bei meinem Vati lernte ich Klavier spielen und Noten lesen. Als in unserem Ort eine “nagelneue” Musikschule öffnete, durfte ich ab diesem Zeitpunkt hier Instrumentalunterricht nehmen. Mit 12 Jahren gab ich sogar selbst den ersten Gitarrenunterricht.
Da mein Bruder schon viele Jahre professionell Musik in Dresden und Großröhrsdorf betreibt, konnte ich damals mit 14 Lenzen – und einer inzwischen etwas größeren Gitarre – die ersten Bühnenerfahrungen sammeln. Toller Nebeneffekt war: Ich musste ganz offiziell erst mitten in der Nacht zu Hause sein!
Noch vor der Wende begann ich ein Studium zur Unterstufenlehrerin mit dem Hauptfach Musik. Dort erhielt ich weiterhin professionellen Musikunterricht. Nur leider wurde das Institut, nachdem ich dort schon schöne Jahre verbracht habe, von heute auf morgen geschlossen.
Nun musste ich schließlich noch einen “anständigen” Beruf lernen. Ich studierte also Rechtswissenschaften an der TU Dresden und wurde Anwältin.
Insgeheim beneidete ich aber immer die Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machten. Aber Neid macht bekanntlich hässlich! Also ließ ich den Rechtsanwalt Rechtsanwalt sein und bringe mit großer Freude Anderen das Gitarrespielen bei.